Día de Muertos – Mexiko

On 5. November 2017 by victoria95

Der Día de (los) Muertos (Tag der Toten) ist einer der wichtigsten Feiertage in Mexiko an welchen traditionell den Verstorbenen gedacht wird. Das Fest beginnt am 31.10 und endet um Mitternacht am 2.11, wobei in der Nacht auf den 1.11 die Ankunft der gestorben Kinder und eine Nacht später schließlich verstorbenen Erwachsene erwartet wird. Diese werden schließlich am 2.11 auf den Friedhöfen mit Musik und Speisen verabschiedet und machen sich um Mitternacht wieder ins Jenseits auf.

Diese Tage sind anders als in Deutschland keine Trauertage, sondern es wird zu Ehren der Totenfröhlich, bunt und laut gefeiert. Die Straßen werden geschmückt, die Menschen müssen meist nicht zur Schule oder Arbeit und besuchen Umzüge, Festivals oder in den Abendstunden Friedhöfe oder verbringen ihre Zeit mit Familie und Freunden.

Schon die Azteken feierten die Rückkehr der Toten einmal im Jahr und da die spanischen Eroberer es nicht schafften dieses Brauchtum abzuschaffen, wurde es mit den Festen Allerheiligen und Allerseelen zusammengelegt. Aus der Vermischung des christlichen und aztekischem Glauben entstand dieses einzigartige kulturelle Fest, das Bräuche des vorspanischen Mexiko weiterleben lässt und 2003 von der UNESCO als Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit ernannt und 2008 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit übernommen wurde.

 

Dieses Brauchtum ist mit vielen Traditionen verbunden, die unterschiedlich in den verschiedenen Städten und Regionen in Mexiko ausgelebt werden. Ich habe meine Feiertage in der Hauptstadt verbracht und deshalb einige der hiesigen Traditionen miterlebt.

So sind zum Beispiel überall in der Stadt und in den Häusern Altäre (Ofrendas) aufgestellt, die den Toten gedenken und mit ihren liebsten Speisen, Blumen, Weihrauch, Wasser, Kerzen, bunten Scherenschnittbildern (Papel picado) und Totenköpfen bestückt werden. Wichtig ist auch das Foto des Toten, welchem gedacht wird.

Traditionell werden die Ofrendas, aber auch Straßen und Wohnungen mit Cempasuchil,  auch "Flor de Muertos" genannt, geschmückt. Diese Blume wird vor allem am Día de Muertos benutzt und ist überall in der Stadt zu sehen, genauso wie die Papel picados, welche die ganze Stadt in ein buntes Farbenmeer verwandeln.

An den Feiertagen gab es unzählige Veranstaltungen in der Stadt, von denen ich zwei besuche, die mir von Mexikanern empfohlen wurden. Am Abend des 1.11 besichtige ich das Haus von Emilio "Indio Fernández" , welcher ein sehr bedeutender mexikanischer Schauspieler war und dessen Haus nach seinem Tod in eine Art Museum umgewandelt wurde. In Haus und Garten waren unzählige Ofrendas für verschiedene (mexikanische) Persönlichkeiten aufgestellt, es gab eine Show die die Geschichte Mexikos nachspielte, sowie traditionelle Speisen und Getränke und Handwerk.

Ein traditionelles Gebäck in diesen Tagen ist das Pan de muerto (Totenbrot), ähnlich wie ein Hefezopf, das es in verschiedenen Formen zu kaufen gibt.

Den nächsten Tag verbrachte ich in Coyoacán, einem sehr traditioneller Stadtteil in Mexiko-Stadt. Im "Zentrum" dessen, rund herum den Kiosco de Coyoacán (zusehen auf dem Titelbild) und den Jardin Centenario, versammelten sich tausende von Menschen. Es wurde traditionelle Musik gespielt, mexikanisches Handwerk und Speisen verkauft. Es war sehr vor und ein durchkommen kaum möglich, auch wurde deutlich sichbar, dass mexikanische Traditionen zum Día de Muertos sich mit den amerikanischen zu Halloween gemischt haben. Viele Kinder und Erwachsene waren verkleidet (zum Teil sehr schaurig), auf den Straßen konnte man Menschen beobachten, die von Haus zu Haus gehen um Süßes zu sammeln und Häuser waren mit ausgehölten Kürbissen geschmückt.

Ich hatte sehr schöne Feiertage und bin glücklich über die Möglichkeit dies mitzuerleben.

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